Pressemitteilung vom 12.09.2024

Auf unserem sowieso angespannten Wohnungsmarkt in den letzten Jahren kommt seit Anfang des Jahres das Problem hinzu, dass bei mittlerweile gut 900 eingeleiteten Kostensenkungsverfahren auf jedes günstige Wohnungsangebot (die meisten werden über das Portal Kleinanzeigen angeboten) innerhalb kürzester Zeit weit über 200 Anfragen an den Anbieter gehen, das ergaben Nachfragen bei einigen Anbietern die uns geantwortet haben, bei einem der uns geantwortet hat für eine 3 Zimmerwohnung (70m²) waren es 356 Anfragen innerhalb von 1 ½ Stunden. Derzeit werden monatlich für 1-3 Personenhaushalte nur durchschnittlich 10 Wohnungsangebote die annähernd (meist zwischen 60 und 130 € höher) zu den Angemessenheitskriterien des Landkreises Aurich angeboten (einige Anzeigen sind noch nicht mal eine Stunde online) und diese hohe Zahl von Nachfragen schreckt vor allem immer mehr Private Vermieter davon ab eine Anzeige zu schalten und sie suchen dann lieber über Mundpropaganda.
Da es bei uns im Landkreis so gut wie keine Sozialwohnungen (selbst davon sind nicht wenige schon über der Angemessenheitsgrenze) mehr vorhanden sind und die Handvoll neue die einstehen schon teurer sind bei der Anmietung als der Landkreis bewilligt, bringt der Neubau von Sozialwohnungen nichts solange der Landkreis diese nach den Richtlinien des Landes für die Schaffung von Sozialen Wohnraum nicht grundsätzlich als angemessen anerkennt.
Unser Fazit von der Arbeitsloseninitiative Aurich e.V. ist, wenn der Landkreis und die dazugehörigen Kommunen nicht selber so schnell wie möglich dafür sorgen das bezahlbarer Sozialer Wohnraum entsteht, können Wohnungssuchende in Zukunft besser Lotto oder ähnliche Gewinnspiele spielen, denn dort sind die Chancen bald besser etwas zu bekommen als eine Wohnung die bezahlbar ist. Zusätzlich müssen unsere Kommunen druck auf das Land und den Bund ausüben und eine Mietpreis-bremse und/oder -deckel einzuführen, der darf aber nicht so löchrig das sich Vermieter mit kleinen und
geringfügigen Tricks dort herausfallen, damit Wohnen auch bei uns im Ländlichen Raum überhaupt bezahlbar bleibt.
Wir raten jeden betroffenen von Kostensenkungsverfahren kommt zu uns in die Beratung wir helfen euch die Senkung zu verhindern oder bei schon durchgeführten diese wenn möglich rückgängig zu machen.